DREI

Marilena Faraci, Hermann Kirsten und Andrea Noeske-Porada

Eröffnung: Freitag 17.01.2025 um 19 Uhr

Einführung: Heike Sterna

Ausstellung: 18.01. – 08.03.2025

geöffnet: Freitags von 14-18 und Samstags von 12-16 Uhr

und nach telefonischer Vereinbarung +49 01713173041 

DER MIXER FRANKFURT Galerie 

Fahrgasse 22 

(Direkt gegenüber MMK) 

60311 Frankfurt am Main

http://www.dermixerffm.eu

 

 

 

Die Gruppenausstellung zeigt künstlerische Arbeiten von Marilena Faraci, Hermann Kirsten und Andrea Noeske Porada.

In drei unterschiedlichen Herangehensweisen erleben wir die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen. Wie soll der/die Einzelne reagieren? Den Finger offensiv in die Wunde legen oder sich eher zurückgezogen um Resilienz bemühen. Was kann Kunst in dieser an Zuspitzungen reichen Gegenwart leisten? 

Marilena Faraci: 

In meinen abstrakten Arbeiten setze ich mich mit verschiedenen Lebensthemen auseinander, die in einer meist formlosen Gestaltung ihren Ausdruck finden. Die Leitmotive sind unterschiedlich, durch Farben, Formen, Struktur und Linien findet eine gestalterische Umsetzung statt. Es handelt sich um den Versuch des Festhaltens von spontanen Erinnerungen, Gefühlen und Zuständen, teils zufällig und teils bewusst gesetzte Kompositionen die Themen symbolisieren.

  In dieser Ausstellung in der Galerie Mixer sind Arbeiten zu sehen, die ich “Dystopische Landschaften“ genannt habe. Angeregt durch die Installation von Andrea Noeske-Porada „Bomben über Kiew,“ zeige ich Arbeiten, die surreale Landschaften symbolisieren, die durch Zerstörung und Krieg zu Auslöschung von Licht, Farbe und Sonne führen. Der kalte Winter ist ebenfalls Thema und wird durch meine fast achromatischen Arbeiten (Bitumen, Öl und Acrylfarben auf Papier) dargestellt. 

Marilena Faraci, geboren 1963 in Padua, Italien. Lebe seit 1971 in Deutschland, habe Kunst und Psychologie in Frankfurt am Main studiert. Seit 2007 stelle ich in Einzel-und Gruppenausstellungen meine Arbeiten im In- und Ausland aus.

Hermann Kirsten: 

Die Erfahrung mit Arbeiten zu aktuellen Themen wie dem Klimawandel hat gezeigt, dass diese Aspekte zwar zur Kenntnis genommen werden, im Grunde aber kaum wirkliches Interesse hervorrufen. „Ist doch ein alter Hut, will doch keiner mehr sehen“.

So habe ich dies zum Thema der Ausstellung gemacht. Welche Kunst wollen wir sehen? Was erzeugt Interesse? Was kann weg? Interessiert mich überhaupt das Interesse der anderen?
Unter dem Titel „Das ÜNA-Konzept – Drei Arten von moderner Kunst“ versuche ich eine unkomplizierte Neu-Kategorisierung. 

Ü: Werke der Überflüssigen Kunst zeichnen sich z.B. dadurch aus, das sie zwar Bedeutungen enthalten, jedoch keine erkennbaren Wirkungen beim Betrachter zeigen. 

N: Werke der Netten Kunst beantworten keine Fragen oder beantworten Fragen die niemand stellt. Bedeutungen sind unmittelbar einsichtig oder nicht vorhanden. 

A: Werke der Antikunst sind Kunst die keine sein will. Bewusst jede Bedeutung und Ästhetik vermeidend reduziert sich alles auf den Prozess. Interpretation sinnlos. 

Die Sache klingt zunächst einfach. Aber: In welche Schublade lege ich mein neues Bild? Oder passt es in zwei, vielleicht in keine? Führt das Herausnehmen eines Bildes aus einer Serie zu einer Neuzuordnung? … Was lösen die Begriffe Ü/N/A bei mir aus?

In der Ausstellung zeige ich Objekte aus den drei Kategorien. Aus Platzgründen aber nur einige im Original, die Gesamtsicht in einer Art Plakat.

Hermann Kirsten, geboren 1949, lebt und arbeitet in Wiesbaden. Mathematiker, langjährige Tätigkeit im Bank- und Immobilienbereich.Seit 2000 Beschäftigung mit Fotografie, seit 2011 mit Malerei.

Andrea Noeske-Porada: 

In meinem Ausstellungszyklus „Düstere Tage“ aus geformten und geschwärzten Stofftaschentüchern begegnete ich 2021/2022 den Auswirkungen der globalen kriegerischen Konflikte und Verschiebungen auf meine Gefühlswelt. Das Atelier war Rückzugsort, wenn die Grenze des Zumutbaren erreicht wurde und die innere Verrohung drohte.

Anlass waren 2021 die Evakuierungsflüge aus Afghanistan. Es folgte 2022 mit Beginn des Krieges in der Ukraine das in dieser Ausstellung gezeigte Objekt „Bomben auf Kiew“. Die Wandinstallation aus sich der Verformung widersetzenden Taschentüchern verbindet Objekt und Installation.

Andrea Noeske-Porada, geboren 1954, in Wiesbaden als freischaffende Objekt- und Installationskünstlerin arbeitend. Meine formalen Studienabschlüsse sind ein dreijähriges Kunststudium an der Europäischen Kunstakademie in Trier, die Zertifizierung Filzdesign und das 2. juristische Staatsexamen (1983 in NRW). Kunstgeschichtliche und -theoretische Studiengänge in Mainz ergänzten die Kunstausbildung.

www.anp-art.com

„Bomben auf Kiew“ (Installation)  Ein Quader aus verrostetem Metallgitter teilweise bestückt mit schwarzen Quadern, aus alten, in Form gepressten Stofftaschentüchern. Der Gitterquader ist platziert auf einer quadratischen  100×100 cm großen Metallplatte und sollte in einigem Abstand zur Rauminstallation stehen.