09. September – 15. October 2022
Saisonstart 09. September 2022, 18:00–22:00 MEZ/MET Freitag/Friday 16:00–18:00 MEZ/MET |
Die Galerie DER MIXER zeigt Masken von Marc Behrens und performative Fotografien des Künstlers, die von 2020 bis 2021 teils in Zusammenarbeit mit Robert Schittko, Carlo Kurth und Mara Lou Kurth entstanden sind.
Als 2020 im dritten Dürrejahr riesige Waldgebiete von Schädlingen befallen und gerodet sind, postiert sich Behrens als „Yellow Pink Mask“ mitten auf einer Rodungsfläche. Sein ansonsten nackter, verletzlicher Körper setzt sich Sonne und Bodenerosion aus. Vielleicht lässt sich der zerstörte Zusammenhalt von Pilzmycel-Netzwerken und ihren Partnerpflanzen erahnen. Durch die Maskierung aus verformtem und gefärbtem Kunststoff ermächtigt und geschützt, macht Behrens den performativen Moment in der Fotografie zum Kunstwerk. Zum Ritual, um in der komplexen Realität handlungsfähig zu bleiben.
„Mask Behrens“ beginnt 2013 mit einer kleinen, selbstgefertigten Burqa für die Performance „Clould“, die zuletzt 2019 aufgeführt wird. Es geht um die Verbindung von Vielfliegerei mit den übernatürlichen Wesen, die vermeintlich in den Wolken leben, oder deren Körperteile und -säfte die Wolken angeblich erst erzeugen – so wie das zerstückelte Gehirn des Riesen Ymir. Eigentlich spielt das Thema Maske für Behrens schon in seiner Abschlussarbeit „Body Modification Körperdesign“ an der HfG Offenbach vor 20 Jahren eine Rolle. 2020 beginnt Marc Behrens wieder – unter Verballhornung seines eigenen Vornamens –, Masken, diesmal mit Blick auf Selfies, Blickschutz bei Gerichtsprozessen, Tarnung gegen Gesichtserkennung, den Klimawandel oder moderne Übergangsrituale zu erforschen.
Das Projekt „Mask Behrens“ und der gleichnamige, 2021 beim KANN-Verlag (Frankfurt am Main) erschienene Katalog wurden gefördert durch die Hessische Kulturstiftung im Rahmen des Kulturförderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“.
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Press text EN
Mask Behrens
THE MIXER gallery will show masks by Marc Behrens and performative
photographs, created by the artist from 2020 to 2021, partly in
collaboration with Robert Schittko, Carlo Kurth and Mara Lou Kurth.
When in 2020, in the third year of drought, huge areas of forest are
infested with pests and cleared, Behrens presents himself as „Yellow
Pink Mask“ in the middle of a clearing area. His otherwise naked,
vulnerable body gets exposed to sun and soil erosion. One can perhaps
sense the destroyed cohesion of fungal mycelium networks and their
partner plants. Empowered and protected by the masking made of deformed
and coloured plastic, Behrens turns the performative moment in the
photograph into a work of art. To a ritual in order to remain
operational in the complex reality.
„Mask Behrens“ begins in 2013 with a small, self-made burqa for the
performance „Clould“, last performed in 2019. It is about the connection
of frequent flying with supernatural beings that supposedly live in the
clouds, or whose body parts and juices supposedly create the clouds in
the first place – like the dismembered brain of the giant Ymir.
Actually, the subject of masks already plays a role for Behrens in his
final thesis „Body Modification Körperdesign“ at HfG Offenbach (Germany)
20 years ago. In 2020, Marc Behrens – transmogrifying his own first name
– resumes to explore masks, this time with a focus on selfies, privacy
in court proceedings, camouflage against facial recognition, climate
change or modern rites of passage.
The Mask Behrens project and the catalogue of the same name, published
by KANN-Verlag (Frankfurt am Main) in 2021, were funded within the
framework of the cultural promotion programme “Hessen kulturell neu
eröffnen” by Hessische Kulturstiftung.
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Links
http://marcbehrens.com/proj/mask_behrens.html
http://www.kann-verlag.de/newrelease_Marc_Behrens_2021.html