Verena Landau „discrete, still“

Foyer 2017, 140 x 190 cm, Öl auf Leinwand,

Eröffnung: Freitag 08.05.2020 von 17 Uhr – 21 Uh

Ausstellung: 09.05. – 13.06.2020

Freitag : 16 – 20 Uhr,

Samstag: 12 –  18 Uhr

Bitte beachten Sie, dass wir ggfs. den Einlass beschränken müssen, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. Außerdem bitten wir Sie, den Mixer nur mit einem Mund-Nasen-Schutz zu betreten.

Pressetext:

Verena Landaus Malerei reflektiert ihren eigenen Präsentationskontext und könnte im weitesten Sinne als institutionskritisch bezeichnet werden. In einer frühen Serie von 2005 zeigte sie zum Beispiel ihre „Feindbilder.“ Das waren Politiker- oder Manager-Porträts, die sie mit dem Rücken zur Kunst malte. Das Konzept entsprang der Erfahrung, dass auch kritisch gemeinte Sujets wie z.B. ihre malerische Umsetzung eines Standbildes aus dem Pasolini Film „Mamma Roma“ nicht davor gefeit sind, nach dem Verkauf als Kulisse für repräsentative Porträts leitender Bankdirektoren oder Manager zu dienen. In der aktuellen Schau ist eine dieser alten Arbeiten vertreten.

Die neueren Sujets erinnern zum Teil an die Rückenfiguren Caspar David Friedrichs, die ,den Akt der Betrachtung verdoppelnd, uns dazu auffordern, im Bild an ihre Stelle zu treten. Es entsteht eine Subjektivierung des Blicks, ein bewusster verdoppelter Hinweis auf das Perspektivische jedes gegenständlichen Gemäldes. Ähnliches passiert bei, an Schnappschüsse erinnernden Bildern wie z.B. „Foyer“, wo wir eine typische Vernissage Situation in einem Museum gezeigt bekommen. Auch hier nehmen wir als Betrachter eine bestimmte Position ein und fühlen uns eventuell erinnert an eigene Vernissage Besuche, die ja immer etwas mit Schaulaufen zu tun haben und oft auch gepaart sind mit Gefühlen der Unsicherheit oder Angst: Kenne ich den Künstler oder andere Besucher? Werde ich gesehen oder links liegen gelassen? Wie wird sich der Kurator oder Galerist mir gegenüber verhalten etc. Landau thematisiert damit auf subtile Weise jene „feinen Unterschiede“, die die Kunstwelt heute mehr denn je prägen. Ihre Malerei kann, so gesehen, auch durchaus als politisch charakterisiert werden. Mit diesem Ansatz unterscheidet sie sich wohltuend von all den rein kommerziell, auf Dekoration ausgerichteten Bildwelten, die heute die Galerien füllen.

Vita:

Verena Landau, geboren 1965 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Leipzig. Von 1994 bis1999 studierte sie Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Arno Rink, Neo Rauch und Wolfram Ebersbach. Im Jahr 2003 erhielt sie ein Stipendium der Sparkassen- Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Seit 2008 ist sie künstlerische Mitarbeiterin am Institut für Kunstpädagogik der Universität Leipzig. Ihre Arbeiten wurden u.a. gezeigt im Museum der bildenden Künste, Leipzig, der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, im Deutschen Historischen Museum Berlin, im Museum Krolikarnia-Palais Warschau (Polen), im Muzeul de Artă, Timisoara (Rumänien) und in der School of Visual Arts, New York.

Ausstellungen 2019: »permanent vacation« galerie.leipziger-schule (solo),»VOIX«, Museum der bildenden Künste, Leipzig, (MalerinnenNetzWerk Berlin-Leipzig), »Löwen & Meerjungfrauen«, Dom Kultury KADR, Warschau & Kustodie der Universität Leipzig (Dozent*innenausstellung), »Urban Space«, Galerie Anette Müller, Düsseldorf (group), »CHIASMA« Carrara Gallery, Carrara, Italien (solo)

Feindbild_Verleih03_JürgenKluge_McKinsey Deutschland, 2005, 65Å~85cm, Öl auf Leinwand

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